Mittwoch, 7. November 2012

Die Arbeit in der Schule

Seit einer Woche bin ich nun im Süden Afrikas. Eine Woche voller neuer Erlebnisse und Eindrücke. 5 Tage davon habe ich schon in der President Pretorius Primary School verbracht. Die Schule zählt angeblich zu den besten von Potch, sie macht auch einen gepflegten Eindruck und der Leistungsstand der Kinder ist vergleichsweise hoch, soweit ich das beurteilen kann. Die Klassenstufen reichen von der 1. bis zur 7. und es gibt Afrikaans- sowie EnglischschülerInnen, also entweder ist Afrikaans die Muttersprache oder Englisch bzw. Tswana. Wie ich schon geschrieben habe, bin ich an meinem ersten Tag in der Schule in verschiedene Klassen gegangen und hab mir den Unterricht angeguckt. So lief es zunächst auch am Montag, bis mich dann  die Lehrerin, die mich an den ersten Tagen bereits etwas in den Schulalltag eingeführt hat, zusammen mit dem Mitfreiwilligen Hannes in eine 4. Klasse steckte, dessen Lehrerin auf dem Weg nach Hause war, weil es ihr nicht gut ging. So gaben Hannes & Jannes ihr Bestes, um die Kinder möglichst ruhig zu halten und zum Lernen zu bringen, denn am Tag darauf starteten dann die Examen zum Jahresende, am 23.11 ist nämlich der letzte Schultag vor den Sommerferien. Das Unterfangen stellte sich als nicht gerade einfach aus, da die meisten Kinder natürlich die Gunst der Stunde nutzten und uns Freiwillige nicht wirklich als Autoritätspersonen ansahen. Teilweise konnte man ihnen aber auch etwas beibringen und so hatte ich durchaus auch das Gefühl, gebraucht zu werden. Allgemein war es nicht leicht, und wird es in Zukunft wohl auch nicht sein, den richtigen Weg zwischen gutmütiger Toleranz und nötiger Strenge zu finden. Denn auf der einen Seite will ich mich natürlich nicht zu Beginn unbeliebt machen und halte sowieso nicht viel von autoritären Mustern und stumpfem Frontalunterricht, auf der anderen Seite will man sich natürlich auch nicht auf der Nase herumtanzen lassen.
Die beiden letzten Tage half ich dann bei der Durchführung der Examen aus, also ich teilte die Blätter aus, erklärte bestimmte Aufgaben für die englischsprechenden Schüler und achtete darauf, dass keiner spickte oder redete. Ich übernahm also die Rolle, die ich bis vor kurzem noch verachtet hatte. Dennoch war es ein gutes Gefühl, für einige Momente eine ruhige Klasse vor sich sitzen zu haben.
Zwischendurch wurde ich auch immer mal wieder in eine Klasse gerufen, um dort eine kurze Zeit die Kinder zu beaufsichtigen. Unter anderem wurde ich in eine 1. Klasse gesteckt, die alle erst mal große Augen machten, gegen später war ich dann aber hauptsächlich mit dem Schlichten von Streits beschäftigt. 
Ich hatte also schon alle Hände voll zu tun und bin gespannt wie sich die Arbeit und vor allen Dingen meine Möglichkeiten als lehrender Helfer entwickeln werden. 
Sobald ich mehr Zeit hab, werden hier hoffentlich auch die ersten Bilder erscheinen.

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