Auf
Grund wiederkehrender Internetprobleme komme ich erst jetzt dazu, den
2. Teil des Urlaubsberichts zu publizieren.
Bevor
der nächste Küstenort erreicht wurde, erkundeten wir noch den
wunderbaren Tsitsikamma-Nationalpark, welcher zum Wandern und Klettern
entlang der Felsküste einlud. Das Ziel unseres Ausflugs war ein uns
bereits bekanntes: ein Wasserfall. Diesmal aber direkt am Meer und
ohne Einsprungmöglichkeit. Danach führte uns der Weg in das
verschlafene Städtchen Knysna.
Knysna:
In
dem ruhigen und zum Teil etwas bonzigen Ort wurden die nächsten 5
Tage verbracht und somit auch die drei Weihnachtsfeiertage. Der
Heilige Abend wurde zunächst mit der Suche nach einem passenden
Restaurant für den Abend verbracht, danach zog es uns zu einem
kleinen und abgelegenen Strand. Da die Küste dort hauptsächlich
felsig ist, war die Suche ein durchaus schwieriges Unterfangen. Zudem
wollte sich die Sonne an diesem heiligen Tag einfach nicht blicken
lassen, so dass der totale Kontrast zum gewohnten Weihnachtswetter
ausblieb. Als ich dann auch noch erfuhr, dass Süddeutschland bis zu
20°C vermeldete, dachte ich ich wär im falschen Film. Der Tag wurde
mit einem Besuch in einem überfüllten Restaurant mit überfordertem
Personal und einem anschließendem Kirchenbesuch abgeschlossen. Der
Gottesdienst unterschied sich nicht sonderlich von einem deutschen,
was auch daran lag, dass wir keinen schwarzen Gospel-Gottesdienst
finden konnten. Dadurch kam jedoch zum Ende des Tages doch noch ein wenig Weihnachtsstimmung auf.
Simon's
Town: Einen
Tag vor Silvester kamen wir in das südlich von Kapstadt gelegene
Simon's Town. Von dort aus machten wir zunächst einen Ausflug zu
einer Pinguinkolonie, die natürlich als große Attraktion Menschen
aus aller Welt anlockte. Die größere Attraktion war natürlich der
Kap der guten Hoffnung, den wir am nächsten Tag ansteuerten. Hier
tummelten sich besonders viele Reiselustige, vor allen Dingen
Deutsche, um den südwestlichsten Punkt Afrikas zu erkunden.
Natürlich gab es auch für uns das obligatorische Foto mit dem
weltbekannten Schild. Da wir aber besonders alternativ sein wollten,
stellten wir uns vor das Schild und verdeckten den viel zu oft
fotografierten Schriftzug. Später machten wir noch ein kleines
Picknick auf einem der vielen Kapfelsen. Der Ausflug hatte sich auf
jeden Fall gelohnt, jetzt kann ich schließlich sagen, dass ich schon mal
am Kap der guten Hoffnung war, das schafft nicht jeder.
Kapstadt:
Nun
stand endlich der krönende Abschluss auf dem Programm, die „Mother
City“. Mitten im Herzen der Stadt lag unser Backpacker und nachdem
wir uns ein wenig eingerichtet hatten, ging es gleich zum nächsten
Liquor Store, für die große Feier musste ja vorgesorgt werden. In
Kapstadt trafen wir dann die ganzen anderen deutschen Reisegruppen
aus Potch und so gingen wir am Abend zusammen essen. Das neue Jahr
wurde dann mitten auf der Long Street, der Partymeile der Stadt,
begrüßt. Tanzend und feiernd zogen die Massen durch die Straße.
Auch ich war mitten drin und genoss die positive Stimmung. Als ich
jedoch kurze Zeit Später in meine Hosentasche griff und feststellte,
dass mein Handy nicht mehr an seinem angestammten Ort war, war es
schlagartig vorbei mit meiner guten Laune. Vergeblich suchten ich
nach dem smarten Gerät, doch der Dieb hatte sich wohl schon längst
aus dem Staub gemacht. So wollte bei mir im weiteren Verlauf der
Nacht keine richtige Partystimmung mehr aufkommen. Nach dem etwas
ernüchternden Start in 2013, erkundeten wir etwas verkatert die
Sehenswürdigkeiten der Stadt. Wir liefen zu schönen Plätzen,
imposanten Gebäuden und in das muslimische Viertel Bo-Kaap. Hier
wurden wir Zeuge eines farbenfrohen und klangvollen Neujahrsumzugs
von der dort lebenden Community. Nun hatten wir wieder genug Energie
gesammelt, die wir für den nächsten Tag brauchen sollten. Ziel des
Tages war nämlich die Besteigung des 1000 Meter hohen Tafelbergs,
das Wahrzeichen Kapstadts. Anstatt sich von der Seilbahn hochziehen
zu lassen, wählten wir den nicht ungefährlichen Weg entlang des
Berges. Als wir oben angekommen waren, war die Aussicht dann umso
atemberaubender. Der Blick auf die Stadt ist wirklich sehr
eindrucksvoll und einzigartig. Das war wohl im wahrsten Sinne des
Wortes der Höhepunkt unserer bisherigen Ausblicke. Am nächsten Tag
sollte jedoch ein weiterer Höhepunkt folgen. Endlich klappte es mit
dem Fallschirmsprung. Etwas angespannt fuhren wir raus aus Kapstadt
zu einem abgelegenen Flugplatz. Als die kleine Maschine vom Boden
abhob, verstärkte sich das mulmige Gefühl im Magen. Gleich würde
ich aus einem Flugzeug springen, und dafür gebe ich auch noch 170
Euro aus. Was hab ich mir dabei nur gedacht? Als sich dann die
Flugzeugtür öffnete, gab es kein zurück mehr. Der Sprung, der
angeblich 35 Sekunden dauerte, kam mir eher wie 10 Sekunden vor und
war wirklich überwältigend. Richtig genießen konnte ich es aber
nicht, dafür ging alles viel zu schnell. Das anschließende Gleiten
durch die Lüfte war dann aber ein sehr geiles Erlebnis.
Abgeschlossen wurde der aufregende Tag mit dem Besuch eines sehr
coolen Clubs in der Long Sreet. Hier lief Drum n Bass und die
Atmosphäre und die Location erinnerte mich teilweise sehr an die
Berliner Clubszene. Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass Kapstadt
eine ähnlich Entwicklung wie Berlin nimmt, viele Läden sehen
ähnlich aus und sogar die Mode und das Aussehen der jungen Leute
erinnert an das hippe Berlin, in das es alle zieht. Am letzten ganzen
Tag in Kapstadt befassten wir uns dann nochmal mit düsteren
Geschichtsabschnitten der Stadt. Wir besuchten die Slave Lodge, wo
früher Sklaven gehalten wurden und fuhren auf die Gefängnisinsel
Robben Island, wo unter anderem ein gewisser Nelson Mandela eine
lange Zeit verbrachte. Die Tour durch den Gefägnistrakt fiel leider
etwas kurz aus, die Idee, dass man von einem Ex-Häftling geführt
wurde war gut, müsste aber noch etwas ausgereift werden. Zum
Abschluss gingen wir nochmal exotisch essen und probierten uns an
Krokodil, Strauss, Warzenschwein und einem Bock. Am nächsten Morgen
wurde dann die Rückreise nach Potch in einem Reisebus angetreten.
Das
wars dann mit dem Urlaub, der wie ich fand eine Menge zu bieten hatte
und viele spannende Geschichten produzierte.
Seit
drei Wochen bin ich nun wieder in Potch und hier tut sich
mittlerweile auch ne Menge. Aber dazu mehr im nächsten Eintrag.